Unfinished
Entstehungsjahr: | 2012–2013 |
Entstehungsort: | Wien, Österreich |
Maße: | 75 Stück, jeweils 21 x 30 cm |
Material: | Stickerei auf Leinwand |
Ausstellungen: | |
Kataloge: |
Die Künstlerin untersucht die Entwicklung der ägyptischen Revolution.
Beginnend mit dem „Tag des Zorns“ am 25.1.2011 stellte sie eine wichtige Bewegung des „Arabischen Frühlings“ dar, die seither immer wieder neu entfacht wurde. Boukal reiste jeweils zum Jahrestag nach Kairo, um sich vor Ort ein Bild der Situation zu machen. Aus einem umfangreichen Bestand an offiziellen Pressefotos, über soziale Medien verbreiteten Amateurfotos und -videostills sowie eigenen Fotografien erstellte Boukal ein nahezu lückenloses chronologisches Kompendium.
Im Fokus steht die Rolle der Frauen in der ägyptischen Revolution: Sie waren die ersten, die den Tahrir-Platz in Kairo besetzten. Erstmals protestierten sie auch Seite an Seite mit Männern. Demgegenüber versucht die Politik heute wieder, die Rechte der Frauen und ihr Auftreten in der Öffentlichkeit einzuschränken. Gleichzeitig nahm die sexuelle Gewalt bei Demonstrationen zu, um Frauen aus der Öffentlichkeit zu drängen, doch wehren sich diese nun erstmals öffentlich und klagen die Täter an. Die fotografischen Vorlagen setzt Boukal in einer an den Plattstich angelehnten Technik um.
Indem sie einzelne Frauen grafisch hervorhebt, unterstreicht sie ihre wichtige Rolle bei der Entwicklung Ägyptens hin zur Demokratie, die noch lange nicht abgeschlossen ist. Politikwissenschaftler hatten bereits 2011 eine „unvollendete Revolution“ vorausgesagt, der gesellschaftliche Wandel lässt sich aber nicht mehr aufhalten.