Rewind: Pablos Portrait
Entstehungsjahr: | 2007 |
Entstehungsort: | Wien, Österreich |
Maße: | 6 Teile, ca. 30 x 45 cm |
Material: | C-Print auf Email |
Ausstellungen: | |
Kataloge: | |
Teil einer Serie: | Rewind: Pablos Portrait |
Der erste Teil der Serie Rewind zeigt das Anwesen des kolumbianischen Drogenbarons Pablo Escobar.
"El Patron" führte in den 1980er Jahren das größte und mächtigste Drogenkartell der Welt. Obwohl er für den Tod Tausender Menschen verantwortlich ist - nicht nur durch die von ihm vertriebenen Drogen, sondern auch durch gezielte Auftragsmorde an Personen, die er aus dem Weg räumen wollte - ist sein Ruf nicht ausschließlich negativ. Mehrere Millionen Dollar investierte Escobar unter anderem in den Bau von Schulen, Parks, Kirchen und Wohnanlagen für die arme Bevölkerung seiner Heimatstadt Medellín. Die von ihm erbaute Hacienda Nápoles wurde nach seiner Hinrichtung dem Verfall preisgegeben.
Durch die Verwendung eines antik wirkenden Sepiatons konterkariert Boukal die zeitliche Wahrnehmung ihrer Fotografien. Der scheinbar in der Gegenwart verhaftete Verfall der Gebäude und die altertümliche Anmutung der Fotografien stehen im Widerspruch zueinander. Verstärkt wird dieser Effekt, sobald die Betrachter_innen erkennen, dass die Künstlerin den Ruinen in farbigen Details wieder Leben einhaucht, das eigentlich zeitlich vor dem Verfall anzusiedeln wäre. Die feuerfeste Emaille, auf die die Bilder aufgebracht sind, verweist in ihrer Funktion als Schutzschicht gegen die Korrosion des Trägermaterials auf die Geschichte der Hacienda.
Trotz des Verfalls des Gebäudes ist der ambivalente Ruhm Pablo Escobars ungebrochen.