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Pandoras Box

Entstehungsjahr:2011
Entstehungsort:Wien, Österreich
Maße:raumspezifische Installation
Material:Mixed Media
Ausstellungen:
Kataloge:

Die Installation zeigt das komplexe Zusammenspiel von Hoffnung, Sehnsucht und den Folgen ihres Strebens und zieht Parallelen zum antiken Mythos der Büchse der Pandora.

Laut Hesiods "Werke und Tage" übergab der Göttervater Zeus Pandora die Büchse mit der strikten Anweisung, sie niemals zu öffnen. Trotz der Warnung gehorchte Pandora, ähnlich wie Eva im biblischen Mythos, nicht und befreite in einem Augenblick alle Übel der Welt - bis auf die Hoffnung, die in der Büchse gefangen blieb. 

Der Mythos wird unterschiedlich gedeutet: Die einen sehen im Zurückbleiben der Hoffnung die Rettung, die dadurch daran gehindert wurde, Schrecken zu verbreiten, die anderen behaupten, dass das Fehlen der Hoffnung das schlimmste Übel wäre.

Ausgehend von der Idee, dass die Übel der Welt nicht von äußerer Negativität abhängen, sondern von unerfüllten Hoffnungen, die in einer metaphorischen Box gefangen sind, stellt diese Arbeit die Frage, ob das Streben nach Wünschen, das von Gier getrieben wird, zu wahrem Glück führt, oder ob es stattdessen Ressentiments und Geiz erzeugt, wenn die Wünsche unerfüllt bleiben.

In dieser Installation untersucht Boukal diese Fragen durch die Linse eines Kindes, das nach den mit Wünschen gefüllten Seifenblasen greift. Der Schatten des Kindes, der sich an der Decke spiegelt, symbolisiert den Schnittpunkt zwischen den Wünschen von unten und den universellen Träumen von oben. Dieses Zusammentreffen steht für die Spannung zwischen dem Wunsch nach Erfüllung und der Angst vor dem Scheitern.

Die Arbeit regt zum Nachdenken über aktuelle Themen in einer Gesellschaft an, die von einer Konsummentalität angetrieben wird, in der die Menschen allgemeinen Wünschen folgen, die von den Medien diktiert werden. In diesem Zusammenhang kann das Streben nach unerreichbaren Statussymbolen zu "neuen" Problemen und Misserfolgen führen, was die Beobachtungen des Soziologen Bauman widerspiegelt, der den westlichen Menschen als Opfer des Marktes beschreibt - einsam, wurzellos, zufrieden mit einem falschen Wohlstand, der sich mit jedem unvermeidlichen neuen Bedürfnis auflöst.