Ich weiß nicht, was Ihr habt
Entstehungsjahr: | 2016 |
Entstehungsort: | Wien, Österreich |
Maße: | 4 Tischsets, je 35x46 cm 4 Teller, je Ø 23 cm 4 Gläser, je Ø 8,5 cm |
Material: | Leinendamast, Glas |
Ausstellungen: | |
Kataloge: |
Die Installation stellt die Grenzen von Empathie und Verantwortung in Frage und lädt den Betrachter ein, über die Überschneidung von Normalität und globalen Krisen nachzudenken.
Die Installation stellt die Grenzen von Empathie und Verantwortung in Frage und lädt den Betrachter ein, über die Überschneidung von Normalität und globalen Krisen nachzudenken. Das Herzstück des Werks ist ein akribisch gedeckter Tisch, der an die Esszimmer städtischer Mittelklassefamilien erinnert. Was dieses Tableau jedoch von anderen unterscheidet, sind die kunstvoll gewebten Tischsets, auf denen eindringliche Bilder von ertrunkenen Flüchtlingskindern zu sehen sind, die in Samos an Land gespült wurden. Die auf den ersten Blick gewöhnlichen Teller und Gläser sind mit strengen Stacheldrahtmotiven graviert.
Diese Installation ist ein Kommentar zu dem Zwiespalt zwischen der Anerkennung der Not anderer und der Tendenz, solche erschütternden Realitäten zu verdrängen. Während kein Mitglied dieser fiktiven Familie die durch die Flüchtlingskrise hervorgerufene Trauer offen leugnen würde, fordert das Kunstwerk den Betrachter auf, die Grenzen seiner Betroffenheit zu hinterfragen.
Während das Leben in seiner Routine weiterläuft, regt das Werk zum Nachdenken über die ethischen Implikationen an, die sich aus der Abkehr vom anhaltenden menschlichen Leid ergeben. Kann der Einzelne der Selbstgefälligkeit bezichtigt werden, oder handelt es sich um ein universelles Ringen um ein Gleichgewicht zwischen Empathie und den Anforderungen des täglichen Lebens? "Ich weiß nicht, was Ihr habt" lädt zum Nachdenken über die Rolle des Beobachters und seine moralische Verantwortung angesichts globaler Herausforderungen ein.